Dräger MSI GmbH - keine Gleichbehandlung innerhalb des Konzerns

Tarifverhandlungen von Seiten des Arbeitgebers abgebrochen - verlängerte Billig-Werkbank des Dräger-Konzerns

19.01.2024 | Einstellungen mit dem Claim „tarifgebundener Arbeitgeber“, falsche Versprechen und nun ein heftiger Schlag ins Gesicht der fleißigen rund 50 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an der Rohrstraße in Hagen.

Quelle: IG Metall

Das Traditionsunternehmen Dräger, Krisengewinner und Vorzeigearbeitgeber aus Lübeck betreibt eine kleine Produktionsstätte in Hagen an der Rohrstraße. Hier werden von rund 50 kaufmännischen und gewerblichen Angestellten u. a. Gasspür- und Analysegeräte für den Einsatz bei Schornstein-feger*innen, im Anlagenbau und persönliche Schutzausrüstung für den industriellen Bedarf gefertigt. Seit einigen Jahren drängt der Betriebsrat und die Hagener IG Metall, unterstützt durch den Gesamtbetriebsrat und die IG Metall Unternehmensbetreuung aus Lübeck, auf eine Einführung einer tarifvertraglichen Lösung für den Standort. Die Beschäftigten wollen eine gerechtere Behandlung mit Blick auf die Arbeitsbedingungen ihrer übrigen rund 16.000 Kolleginnen. Mehrfach hatte der Konzern Gespräche hierzu zugesagt und diese Gespräche relativ kurzgehalten: „Danke für Ihr Erscheinen, Sie erhalten keine tarifliche Lösung und alles Gute für Sie.“ So auch der Ersuch der Beschäftigten im Zuge der großen Zukunftstarifvertragsverhandlung beginnend Ende 2022. Auch hier sah man seitens Unternehmensleitung keinen Handlungsbedarf, weshalb die Hagener IG Metall zu Tarifverhandlungen am Standort aufforderte. Nun, nach mehreren Gesprächen wurde der IG Metall Hagen Ende 2023 mitgeteilt, dass aus wirtschaftlichen Gründen kein Tarifvertrag mit der IG Metall abgeschlossen werden soll. Interessant ist vor allem, dass auch die entgeltneutralen Verhandlungspunkte nicht geregelt werden sollen, so dass der Eindruck entsteht, dass es nicht um eine wirtschaftliche, sondern um eine politische Entscheidung handelt. „Die Entscheidung ist ein Foulspiel an die Belegschaft. Gerade nach den letzten positiven Jahren, in denen die Belegschaft der MSI Dräger äußerst flexibel agiert hat, hat der Arbeitgeber es verpasst, den Beschäftigten seine Wertschätzung in Form eines Tarifvertrages auszudrücken“, Sven Schumann Gewerkschaftssekretär IG Metall Hagen. Dieses ist aber leider nur die Spitze des Eisberges. Zugesagte Investitionen wurden vorerst auf Eis gelegt und auch die Frage nach der Zukunft wird nicht beantwortet.

Was wollen die Beschäftigten der Dräger MSI

  • Gleichbehandlung mit den anderen Standorten, das bedeutet u.a.:
    • Eine stufenweise Reduzierung der Arbeitszeit
    • Ein Entgeltsystem, dass ähnliche Arbeiten ähnlich vergütet.
    • Steigerung der Entgelte, die der aktuellen Inflation gerecht wird.

Von: rg

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