Mehr Geld in den Taschen

Neuer Haustarifvertrag bei Kaltbandhersteller

21.02.2023 | Nach drei Verhandlungsrunden konnte die betriebliche Tarifkommission den Beschäftigten der Bilstein GmbH & Co. KG, Bilstein Service GmbH und Hugo Vogelsang GmbH & Co. KG ein respektables Verhandlungsergebnis präsentieren.

Die Bilstein-Beschäftigten machen Druck für einen neuen Tarifvertrag

Sowohl die Inflationsausgleichsprämie als auch die tabellenwirksamen Entgelterhöhungen werden sowohl vom Zeitpunkt als auch von der Höhe gemäß Flächentarifvertrag an die Beschäftigten gezahlt. Desgleichen gilt mit geringen Abweichungen auch für den Anspruch auf T-ZUG A und B, wobei eine sehr flexible Regelung für den T-ZUG A vereinbart wurde. Keine Maximalquote und Prüfung der tariflich festgelegten Anspruchsvoraussetzungen.

Investition in neue Produkte

Durch die Transformation in der Automobilbranche bestehen auch Transformationszwänge für die Kaltwalzsparte. Somit fließt das T-Geld für die Laufzeit des Haustarifvertrages in ein von der IG Metall Bezirksvertretung und der BTK als für vom Wandel bedrohte Beschäftigte zukunftssichernd eingestuftes Konzept, mit dem die Geschäftsführung eine in den nächsten Jahren voraussichtlich zurückgehende Nachfrage nach klassischem Kaltband substituieren will.

“Sahnehaube”: IG Metall-Bonus

Natürlich ist es das Ziel der organ-isierten Kolleginnen und Kollegen in den drei Unternehmen der Gruppe in der Zukunft wieder 1:1 dem Flächenta-rif zu unterliegen. Vor allem das Thema mit der gegenüber der Fläche verlängerten Laufzeit des Haustarifvertrages stellt für die Belegschaften ein weiterhin großes Problem dar, dass mit den nächsten Verhandlungen erneut ange-gangen wird. Einer der wenigen Vorteile von Haustarifverhandlungen ist die Möglichkeit über das eigentliche Flächentarifergebnis hinaus einen IG Metall Bonus für unsere Mitglieder im Betrieb zu erreichen. Eine solche Forderung stößt natürlich bei keinem Arbeitgeber auf große Gegenliebe. Wir haben das aufgrund unseres Organisa-tionsgrades und der sichtbaren Solidar-ität vieler Kolleginnen und Kollegen dennoch mittlerweile zum dritten Mal realisieren können.

Zuversichtlich in die Zukunft

Am Ende sind wir davon überzeugt, dass dem Unternehmen in diesen sehr volatilen Zeiten mit diesem Ergebnis eine gewisse Planungssicherheit gegeben wird und die Kolleginnen und Kollegen endlich wieder ein deutlicheres Plus als in den vergangenen Jahren in ihrem Portemonnaie verzeichnen können. Ein weiteres Fazit der Verhandlungen ist für uns: Ohne eine stark in der Belegschaft verankerte IG Metall, die mit dem Arbeitgeber auf Augenhöhe verhandeln kann, sind zumindest bei nicht tarifgebundenen Unternehmen solche positiven Ergebnisse nur schwer umzusetzen.

Von: Birger Hollatz, Betriebsratsvorsitzender Bilstein GmbH & Co. KG

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